Seit Januar 2021 bietet das Klinikum Rheine mit der Kinderschutzambulanz eine Anlaufstelle für Verdachtsfälle von Kindeswohlgefährdung, an die sich Kinder, Jugendliche, Eltern, Angehörige, kommunale Dienste sowie alle Berufsgruppen, die mit Kindern und Jugendlichen in Kontakt stehen, wenden können.
„Jedes Kind hat ein Recht auf ein gewaltfreies, sicheres und wertgeschätztes Leben, um sich gesund und natürlich entwickeln zu können. Dafür machen wir uns stark“, sagt Franka Köster, Oberärztin in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum Rheine und ärztliche Leitung der Kinderschutzambulanz. Neben Franka Köster verstärken noch Oberärztin Dr. med. Birgit Deetjen und Kinder- und Jugendpsychologin Ulrike Kötter das Team der Kinderschutzambulanz.
Vielfältige Unterstützungsangebote
Das Team der Kinderschutzambulanz befasst sich mit Verdachtsfällen von körperlicher, psychischer und/oder sexualisierter Gewalt und kindlicher Vernachlässigung. Je nach Bedarf werden Untersuchungen und eine psychologische Befunderhebung bzw. Beurteilung durchgeführt. Für jedes Kind werden im interdisziplinären Austausch und unter Einbeziehung der Eltern oder Sorgeberechtigten individuelle Lösungen und Unterstützungsmöglichkeiten erarbeitet.
Interdisziplinärer Austausch und externe Unterstützung
Ein weiterer Vorteil liegt im engen Austausch mit anderen Fachabteilungen des Klinikums, wie der Gynäkologie und Chirurgie. Bei besonderen Fragestellungen zeigen diese Abteilungen große Sensibilität und stimmen sich eng mit der Kinderschutzambulanz ab. Zudem kann bei Bedarf das Kompetenzzentrum Kinderschutz NRW beratend hinzugezogen werden, etwa bei der Begutachtung von Frakturen oder der Klärung von Verfahrensweisen. Die Ambulanz steht zudem in engem Kontakt mit anderen Kinderschutzinstitutionen, niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten sowie Jugendämtern.
Angebot trotz Hürden
Medizinische Kinderschutzambulanzen sind kein fester Bestandteil des Gesundheitssystems, weswegen sie auf Unterstützungsprojekte und Spenden angewiesen sind. „Zum Wohle der Kinder stellen wir uns aber diesen Hürden“, betont Franka Köster. Auch längerfristige Betreuungen sind in der Ambulanz nicht möglich. In solchen Fällen wird an geeignete Institutionen verwiesen oder der Kontakt dorthin hergestellt. Sollte sich im Rahmen der Zusammenarbeit eine kompliziertere Situation ergeben, können Kinder auch stationär aufgenommen werden, was eine intensive Betreuung ermöglicht.
Ein Netzwerk für den Kinderschutz
„Unser Ziel bleibt es, ein starkes und stabiles Netzwerk aufzubauen, das den individuellen Bedürfnissen der Betroffenen gerecht wird und bestmögliche Hilfe bietet“, erklärt Franka Köster
weiter. „Umliegende Jugendämter und Institutionen begrüßen das geschaffene Angebot und sehen die Kinderschutzambulanz als wichtige Bereicherung.“
Kontakt aufnehmen zur Kinderschutzambulanz
Um eine Voranmeldung und Terminabsprache per Telefon oder E-Mail wird gebeten:
05971 42 4500
kinderschutzambulanz-rheine@mathias-stiftung.de
Schutz bei Kindeswohlgefährdung
Vorstellung der Kinderschutzambulanz am Klinikum Rheine