Die Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie der Mathias-Stiftung feiert am Standort Rheine ihr 25-jähriges Jubiläum – ein Vierteljahrhundert für die seelische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Bei der Jubiläumsfeier im Audimax der Akademie der Mathias-Stiftung wurde die langjährige Arbeit der Einrichtung gewürdigt.
Unter den Gästen der Jubiläumsfeier waren neben NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann und Bürgermeister Dr. Peter Lüttmann auch die ehemalige Chefärztin der Tageskliniken, Dr. Ulrike Schöneich. Minister Laumann betonte in seiner Rede die Wichtigkeit frühzeitiger und niedrigschwelliger Hilfsangebote für psychisch belastete Kinder und Jugendliche. „Der Bedarf nach psychiatrischer Versorgung ist besonders gestiegen und die Inanspruchnahme des vorhandenen Angebots ist groß“, sagte der Minister. In den Tageskliniken der Mathias-Stiftung würden Kinder und Jugendliche im geschützten Rahmen professionell behandelt und könnten dennoch ihr soziales Umfeld aufrechterhalten – ein Ansatz, der sich laut Laumann bewährt hat. „Unser Ziel in der Gesundheitspolitik ist es, das Angebot weiter auszubauen, um die derzeit langen Wartelisten erheblich zu verkürzen.“
Bei einer anschließenden Führung durch die Räumlichkeiten der Tagesklinik in Rheine wurde Minister Laumann anschaulich vor Augen geführt, wie die Therapiemethoden der Einrichtung im Alltag umgesetzt werden und welche Möglichkeiten für Aktivitäten die Räumlichkeiten bieten.
Informationen zu den Tageskliniken für Kinder- und Jugendpsychiatrie der Mathias-Stiftung
Am 1. August 1999 öffnete die Klinik erstmals ihre Türen mit damals 12 Behandlungsplätzen in Rheine, um Kindern und Jugendlichen mit psychischen Erkrankungen und ihren Familien eine umfassende, spezialisierte Behandlung anzubieten. 2010 wurde die Tagesklinik ausgeweitet und eröffnete einen zweiten Standort am Klinikum Ibbenbüren, ebenfalls mit 12 Behandlungsplätzen. Mittlerweile hat sich das Angebot auf 18 Behandlungsplätze an jedem Standort erweitert. Die durchschnittliche Behandlungsdauer liegt zwischen zwei und vier Monaten.
Bei der Tagesklinik handelt es sich, wie der Name bereits vermuten lässt, um eine Behandlungsform, die von montags bis freitags während des Tages angeboten wird. Nachts und an den Wochenenden sind die Kinder und Jugendlichen zu Hause.
Behandelt werden seelische Erkrankungen und Entwicklungsstörungen wie Depressionen, Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen, Ängste, Zwangsstörungen, Schulabsentismus, soziale Beeinträchtigungen, Mobbing- und Ausgrenzungserfahrungen, intrafamiliäre Konfliktsituationen sowie impulsive Verhaltensauffälligkeiten.
Um die individuellen Bedürfnisse jedes Kindes kümmert sich ein Team aus unterschiedlichen Fachdisziplinen: Ärztlicher Dienst, Psychologie, Psychotherapie, Heil- und Sozialpädagogik, Physiotherapie, Ergotherapie sowie Pflege. Diese verschiedenen Qualifikationen vereint unter einem Dach und die räumliche Nähe zum Mathias-Spital für weiterführende Diagnostik ersparen Familien das zeitintensive Aufsuchen unterschiedlicher Anlaufstellen.