Doppelt Drillinge in der Neonatologie

Einblick zum Welt-Frühgeborenen-Tag am 17. November

Kinder, die vor der 37. Schwangerschaftswoche auf die Welt kommen, gelten als Frühgeborene. Sie brauchen in ihren ersten Tagen und Wochen auf der Welt medizinische und pflegerische Unterstützung, da noch nicht alle Körperfunktionen vollständig ausgereift sind. Diese erhalten sie in Rheine in der Neonatologie, der Früh- und Neugeborenen-Intensivmedizin am Klinikum Rheine (Mathias-Spital), die Teil des Perinatalzentrums (Level 1) ist. Auch erkrankte Neugeborene werden hier versorgt.

Doppelt Drillinge auf der Station
Die Drillinge Julia, Talia und Celia kamen in der 29. Schwangerschaftswoche auf die Welt und haben knapp zwei Monate in der Neonatologie verbracht. So konnten sich wichtige Körperfunktionen, die durch die frühe Geburt noch nicht ausgereift waren, vollständig entwickeln, wie z.B. die Temperaturregulation und die Nahrungsaufnahme. Ihre Eltern Rola Hamoud Alaskari und Maher Aldakki wohnen in Osnabrück und haben sich aufgrund der Risikoschwangerschaft bewusst für das Perinatalzentrum in Rheine entschieden. „Wir haben viel Positives über Prof. Meyer-Wittkopf und die Pränataldiagnostik im Mathias-Spital gehört“, erzählt Rola Hamoud Alaskari.

Die Freude ist bei der ganzen Familie groß, da die Drillinge nun nach Hause dürfen. „Da wir auch einen 15 Monate alten Sohn haben, sind wir auf der Suche nach helfenden Händen bei der Betreuung unserer Kinder“, erklärt Maher Aldakki.

  • Wer der Osnabrücker Familie bei der Kinderbetreuung helfen möchte, kann sich gerne bei Rola Hamoud Alaskari telefonisch oder per E-Mail melden: 0162/3264531, r.hamoud-alaskari@gmx.de

Eine Seltenheit auf der Station: Julia, Talia und Celia waren nicht die einzigen Drillinge in Behandlung. Zeitgleich mit ihnen wurden auch Ida, Titus und Emil in der Neonatologie umsorgt. Sie kamen in der 33. Schwangerschaftswoche auf die Welt und sind nach etwa drei Wochen fit genug, um mit ihren Eltern Sabrina und Jan Zollfrank zurück nach Emsdetten zu fahren. „Wir haben uns richtig gut aufgehoben gefühlt“, betont Jan Zollfrank. „Wir durften rund um die Uhr bei unseren Drillingen sein wurden intensiv vom Team der Neonatologie begleitet.“

Einbindung der Eltern in den Genesungsprozess
Dr. Boris Becker, kommissarischer Leiter der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, betont die besondere Rolle der Familie im Genesungsprozess: „Frühgeborene brauchen eine individuelle und intensive Betreuung, aber auch das Vertrauen und die Nähe ihrer Eltern. Unsere Aufgabe ist es, den Eltern Halt zu geben und sie in die Pflege ihrer Kinder einzubeziehen. Deswegen legen wir großen Wert auf sogenannte Känguru-Momente, bei denen die Eltern Hautkontakt zu ihren
Kindern haben. Dadurch können die Kinder Herzschlag, Atmung und Geruch ihrer Eltern wahrnehmen, was ihre eigene Atmung und Gewichtszunahme positiv beeinflusst.“

Moderne Versorgung und familiäre Begleitung
Die Neonatologie im Mathias-Spital Rheine ist mit 19 Intensivbetten und sechs Beatmungsplätzen umfassend für die Versorgung von Frühgeborenen und kranken Neugeborenen ausgestattet. Je nach medizinischer Notwendigkeit sind Maßnahmen wie z.B. Atemunterstützung, Infusionstherapien, Ernährung über Sonden und Phototherapie bei Gelbsucht möglich. Als angehörigenfreundliche Intensivstation wird auf feste Besuchszeiten verzichtet, Eltern können in Absprache mit dem Team der Neonatologie jederzeit ihre Kinder besuchen.

Dank und Anerkennung am Welt-Frühgeborenen-Tag
Der jährliche Welt-Frühgeborenen-Tag am 17. November hebt die besondere Bedeutung und Leistung der Neonatologie hervor und soll gleichzeitig den Familien von Frühgeborenen und kranken Neugeborenen Mut und Zuversicht schenken.

Jan und Sabrina Zollfrank mit ihren Drillingen Ida, Emil und Titus und dem Team der Neonatologie

Rola Hamoud Alaskari und Maher Aldakki mit ihren Drillingen Julia, Talia und Celia