Institut für Krankenhaushygiene, Mikrobiologie

Mathias-Stiftung

Institut für Krankenhaushygiene und Mikrobiologie

Hygiene ist ein fester Bestandteil der medizinischen Versorgung und beschränkt sich schon längst nicht mehr nur auf Sauberkeit oder Desinfektion, sondern gewinnt immer mehr Relevanz durch die Entwicklungen in Medizin und Gesellschaft. Die wachsenden Erkenntnisse zu multiresistenten Erregern wie Bakterien, Pilze und Viren und die daraus folgende Notwendigkeit der Prävention bei teilweise limitierten Therapieoptionen machen die stetige Optimierung von Maßnahmen notwendig – und genau dafür sind wir da!

Für niedergelassen Kolleg:innen

Antibiotika-Leitfaden

In Kooperation mit dem Ärzte-Verbund-Rheine bieten wir für die niedergelassenen Kolleg:innen einen Antibiotika-Leitfaden für Erwachsene und Kinder zum Download an. Dieser dient zu rationalen, an die lokale Resistenzlage angepasste Verordnung von Antibiotika.

Zum Downloadbereich

Unser Anspruch

Gewährleistung Ihrer Sicherheit

Sicherheit in Prävention, Diagnostik und Therapie – das sind die Kernthemen unserer Arbeit. Die Mathias-Stiftung ist einer der ersten Krankenhausträger, der eine eigene Fachärztin für Mikrobiologie, Virologie & Infektionsepidemiologie als ärztliche Leitung dieses Instituts und des krankenhauseigenen mikrobiologischen Labors beschäftigt, um diese Themen intern zu lenken. Dadurch können wir eine überdurchschnittlich aufgestellte Prävention, Diagnostik und Therapie von Infektionserkrankungen in einem interdisziplinären Institut vereinen und damit Infektionen und Resistenzen vermeiden, Patient:innen die bestmögliche antiinfektive Therapie ermöglichen und einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass die Wirksamkeit von Antibiotika auch zukünftig in der Region sichergestellt ist.

Was wir Ihnen bieten

Schutz, Prävention und Beratung

Als Institut für Krankenhaushygiene und Mikrobiologie sind wir für alle Krankenhäuser, Seniorenhilfeeinrichtungen und weitere Einrichtungen der Mathias-Stiftung tätig. Wir orientieren uns stets zugunsten der Patientensicherheit an den neuesten mikrobiologischen und epidemiologischen Erkenntnissen und richten unser Handeln danach aus. So können wir frühzeitig mögliche Infektions- und Resistenzgefahren erkennen und geeignete Präventiv- bzw. Gegenmaßnahmen einleiten. Darüber hinaus leisten wir Beratungs- und Aufklärungsarbeit, um ständigen Wissenstransfer zwischen Theorie und Praxis zu garantieren.
Zu unseren weiteren Aufgaben gehören:

Interne Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse durch Fortbildungen im Sinne von „Bedside-teaching“ durch Präsenz vor Ort
Beratung bei Bau- und Umbaumaßnahmen, Arbeitsschutz, Unfallverhütung oder (Re-) Zertifizierung von Kliniken und Zentren
Datenerhebung und -management zur Erhebung, Erfassung und Auswertung von epidemiologischen Erkenntnissen
Enge Kooperation mit Behörden wie z. B. dem Gesundheitsamt
Krisenmanagement bei potentiellen Infektionsausbrüchen

Über Qualitätszirkel und Netzwerke sind wir permanent in den Krankenhausalltag einbezogen und überregional vernetzt. Außerdem wirken wir aktiv bei Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsmaßnahmen mit.

Schwerpunkt

Antibiotic-Stewardship-Programm (ABS) & Infektiologie

Eine der größten Herausforderungen der modernen Medizin stellt der Verlust der Wirksamkeit von Antibiotika durch die Zunahme von Antibiotikaresistenzen dar. In der Mathias-Stiftung vereinen wir Infektionsprävention mit adäquater Diagnostik sowie Infektionstherapie durch interdisziplinäre Zusammenarbeit im Institut für Krankenhaushygiene und Mikrobiologie um diesen entgegenzuwirken. Durch Prozesse und Standards auf aktuellem wissenschaftlichem Niveau, garantieren wir Patient:innen die bestmögliche antiinfektive Therapie bei optimaler Patientensicherheit. Im Rahmen unserer Arbeit stellen wir für unsere behandelnden Kolleg:innen Maßnahmenempfehlungen und verbindliche Leitfäden zur Verfügung, die auf die Bedürfnisse der Stiftung sowie die Resistenzlage der Region angepasst sind. So erzeugen wir in allen Richtungen ein Sicherheitsnetz für Sie.

Zu den Aufgaben des ABS-Programms gehören unter anderem:

Als ein Herzstück unserer Arbeit, finden diese Visiten wöchentlich als interdisziplinäres Team aus Behandler, Mikrobiolog:in und Apotheker:in auf den Stationen Mathias-Stiftung statt um die optimale infektiologische Therapie für jeden Patienten der sie benötigt individuell unter Beachtung aller zur Verfügung stehenden Informationen zu diskutieren. So stellen wir stets sicher, dass Sie die bestmögliche Therapie erhalten!

Außerhalb der regulären Visiten steht eine interdisziplinäre Beratung über verschiedene Kanäle (z. B. E-Mail, Telefon) zur Verfügung, damit zu jedem Zeitpunkt die adäquate Antibiotikatherapie in adäquaten Dosierungen sichergestellt werden kann. Zusätzlich suchen wir bei anspruchsvolleren Infektionen, erkennbarem Beratungsbedarf und Abweichungen von unseren Standards proaktiv das Gespräch mit dem behandelnden Personal auf, um so stets die optimale Therapie für Sie sicherzustellen.

Wir erstellen und aktualisieren laufend verbindliche Leitfäden und Strukturen um die optimale antiinfektive Therapie in der Mathias-Stiftung sicherzustellen. Diese werden dem gesamten medizinischen Personal mit dem Ziel vorgestellt, gemeinschaftlich das Infektionsrisiko zu jeder Zeit zu minimieren und damit den Therapieerfolg zu sichern. Zudem finden regelmäßige Schulungen von Mitarbeitenden zu diversen mikrobiologischen und hygienebezogenen Themen statt.

Nach §23 Infektionsschutzgesetz korrelieren wir laufend den Antibiotikaverbrauch mit der aktuellen Resistenzsituation, um daraus Schlüsse für die zukünftige optimale Therapie mit Antiinfektiva zu ziehen. Damit halten wir deren Verbrauch so gering wie möglich, aber so hoch wie nötig und behalten gleichzeitig die Resistenzlage im Blick.