Dem Herzen verpflichtet

Kardiologie im Klinikum Rheine bietet umfassendes Behandlungsportfolio für rund 90 Prozent aller kardiologischen Erkrankungen.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind nach wie vor weltweit die häufigste Todesursache, die laut Bundesministerium für Forschung und Bildung (BMBF) weltweit jährlich mehr als 15 Millionen Todesfälle fordert. Das kardiologische Behandlungsspektrum ist dabei genauso umfassend wie die Krankheitsbilder. Der medizinische Behandlungsbedarf ist also hoch. Grund genug für die Kardiologie des Klinikum Rheine innerhalb der letzten Jahre ihr Behandlungsspektrum so zu erweitern, dass, laut Chefarzt der Klinik, Priv.-Doz. Dr. med. Dieter Fischer, nahezu alle kardiologischen Behandlungsmaßnahmen im Klinikum Rheine am Mathias-Spital durchgeführt werden können.

Innovationen und neue Behandlungssysteme
„Die Kardiologie im Allgemeinen entwickelt sich rasant – die Behandlungsmöglichkeiten heute sind mit denen vor zehn Jahren nicht mehr vergleichbar.“, erzählt Dr. Fischer weiter. Um an diese schnelle Entwicklung anzuknüpfen, hat das Klinikum Rheine die Kardiologie nach und nach auf Stand gebracht – und zwar auf den neusten. Neu sind beispielsweise Lithoplastien. Bei diesem innovativen und in der Region nur selten durchgeführten Verfahren werden Verkalkungen in Gefäßen durch Schockwellen zerstört, wodurch der Blutfluss wiederhergestellt wird. Die Besonderheit: Patient:innen sind bei einem solchen Eingriff bei vollem Bewusstsein, ohne Vollnarkose. Auch die interventionelle Therapie für fulminante Lungenarterienembolien mit EKOSTM-System ist neu. Dieses bietet die Möglichkeit, mittels eines Katheters das Blutgerinnsel direkt an der Stelle des Auftretens medikamentös zu behandeln – das spart wertvolle Zeit. Weitere Behandlungsmaßnahmen sind beispielsweise: Verschluss-Implantate (LAA- oder PFO-Okkluder), Wiedereröffnungen von Koronarverschlüssen (CTO-Rekanalisation), Verfahren zur Gefäßerweiterung (z. B. Rotablationen) oder auch Vorbereitungsmaßnahmen für Klappeneingriffe – all das kann die Kardiologie ebenfalls bieten.

Dauerhafte Betreuung von kardiologischen Patient:innen
„Kardiologische Patient:innen sind, im Gegensatz zu denen manch anderer Fachdisziplinen, Dauerpatient:innen – damit wir die Menschen also dauerhaft behandeln können, braucht es dieses breite Behandlungsspektrum.“, so Dr. Klaus August Storm, leitender Oberarzt der Kardiologie. Beispielsweise könne eine Person eine Rhythmusstörung, eine Herzinsuffizienz – laut der Mediziner im Übrigen ein oft unterschätztes, dramatisches Erkrankungsbild – und eine koronare Herzkrankheit haben und dann noch über die Zeit einen Herzklappenfehler entwickeln. „Für all das sind wir zuständig – egal, ob einfacher oder komplexer Eingriff – wir können hier 90 Prozent aller kardiologischen Eingriffe hier in Rheine vornehmen.“, ergänzt Dr. Fischer.

Gesundheitskompetenz
Dr. Storm sieht innerhalb der medizinischen Ausstattung auch eine Notwendigkeit, die von den Patient:innen ausgeht. Denn diese kämen mittlerweile konkret mit Fragen nach speziellen Behandlungsmöglichkeiten auf das Team zu und wiesen eine hohe Gesundheitskompetenz auf. „Die Menschen sind heute informierter. Mit unserem Spektrum an Behandlung kommen wir also auch dem Informationsstand nach und führen eben diese Behandlungen durch – insofern sie medizinisch sinnvoll und notwendig sind. Für die Behandlungen, die wir nicht durchführen (dürfen) wie solche im Bereich der Herzchirurgie, stellen wir den Kontakt zu unseren starken Partnerkliniken her und übernehmen alle notwendigen, vorbereitenden Maßnahmen und können Patient:innen – durch teaminterne Erfahrungen innerhalb der Herzchirurgie aus anderen Häusern – über die bevorstehenden Eingriffe informieren, bevor sie verlegt werden.“, so Dr. Storm. Das sorge für eine Vertrauensbasis. „Die ist bei schweren Krankheitsbildern essentiell. Daher steht für uns bei all den medizinischen Möglichkeiten natürlich der Mensch im Fokus. Alle bekommen bei uns einen auf sie zugeschnittenen Behandlungsplan.“, schließt Dr. Fischer ab.