„Immer wieder die gleiche Leier“ denken vielleicht manche, wenn sie die jährlichen Aufrufe und Kampagnen zum Thema Darmkrebsvorsorge mitbekommen. Doch gerade nach der Corona-Pandemie ist es besonders wichtig geworden, verantwortungsvoll über das Thema Darmkrebs aufzuklären und Menschen zur Darmspiegelung zu motivieren. „Die Corona-Krise hat gezeigt, dass die Wahrscheinlichkeit, an Darmkrebs zu erkranken, wieder steigt, wenn die Menschen ihren Gesundheitszustand nicht mehr regelmäßig ärztlich überprüfen lassen und zuhause bleiben“, erklärt Prof. Dr. Ralf Keller, Chefarzt der Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Gastroenterologie am Klinikum Rheine.
In diesem Jahr hat das Darmkrebszentrum am Klinikum Rheine mit einer mehrwöchigen Anzeigenkampagne in Kooperation mit der Münsterländischen Volkszeitung auf die Darmkrebsvorsorge aufmerksam gemacht. Verschiedene Personen in unterschiedlichen Lebenslagen und aus unterschiedlichen Berufsgruppen haben in der Kampagne ihre Gründe dafür genannt, wieso sie das Angebot der Darmkrebsvorsorge annehmen – darunter auch Rheines Bürgermeister Dr. Peter Lüttmann.
„Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen für ihre Bereitschaft, für die Darmspiegelung zu werben“, sagt Prof. Keller. „Die Vorsorge-Darmspiegelung ist ein ganz wesentlicher Baustein im Umgang mit dem Thema Darmkrebs, aber eben auch nur ein Baustein. Weitere ganz entscheidende Bausteine sind eine gesunde Lebensweise, eine ausgewogene Ernährung, aber auch eine kompetente medizinische Versorgung.“
Für die Darmkrebsvorsorge gilt: Ab dem 50. Lebensjahr kann 1x jährlich ein Test auf verborgenes Blut im Stuhl gemacht werden. Männer können ab dem 50. Lebensjahr zudem eine Darmspiegelung durchführen lassen, Frauen ab dem 55. Lebensjahr. Bei einem unauffälligen Untersuchungsergebnis wird empfohlen, die Darmspiegelung nach 10 Jahren zu wiederholen und bei Nachweis von Polypen im Darm nach etwa 5 Jahren, abhängig von der Art der Polypen. „Wird Darmkrebs frühzeitig festgestellt, kann er durchaus geheilt werden“, sagt Prof. Keller. „Sprechen Sie mit Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt über individuelle Möglichkeiten zur Durchführung einer Darmkrebsvorsorge.“
Aufruf zur Darmkrebsvorsorge